J.R. Dawson: Sparks
Cover Fischer Tor

978-3-596-70995-3
Geradezu funkensprühend - in den besten Momenten

Bei diesem Buch war ich während des Lesens mit meiner Meinung hin- und hergerissen, der Funke sprang nicht sofort über. So reizvoll die Idee rund um einen magischen Zirkus nach den Wirren des ersten Weltkrieges auch ist, so halbgar wirken erst einmal einige Elemente. Das Außenseitertum der magisch begabten Menschen kommt nicht zum Tragen, die dargestellte Philosophie hinter Zeitreisen wurde oft schon tiefgehender in eine Geschichte eingewoben und ein paar schwere Themen (Alkoholsucht und Kriegstrauma) kommen in der schnellen Handlung zu kurz, um eine nennenswerte Wirkung zu erzielen. Doch trotz dieser Kritik bleibt letzten Endes ein positiver Gesamteindruck. Die Hauptfiguren wachsen einem ans Herz, das Geschehen steigert sich und wird gekonnt düsterer und dramatischer. In erster Linie bleibt aber der Bösewicht, der jede seiner Seiten vollkommen einnimmt, im Gedächtnis und sorgt für die stärksten Momente in der Geschichte. "Sparks" gewinnt also keinen Preis für Originalität und ist nicht vollkommen rund, überzeugt aber durch den Fokus auf eine Gemeinschaft, die angesichts einer großen Grausamkeit (Blicke in die Zukunft deuten den Zweiten Weltkrieg voraus) sich gegenseitig den Rücken stärkt.
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